Die Idee des New Yorker Künstlers Nick Dangerfield hat viel mit Nostalgie zu tun. In der Zeit , als es noch Plattenläden gab, kramte man dort in Kisten und kaufte das Album mit seinem Lieblingssong. Das ganze Album, nicht ein Stück wie heute bei itunes. Das hatte etwas Gutes, dachte Dangerfield. Etwa, dass die Reihenfolge der Songs noch eine Bedeutung hatte. Wer ein ganzes Album hört, gibt dem Künstler Respekt und Aufmerksamkeit. Dieser Purismus führte zur Erfindung des Playbutton - eines Musikspielers zum Anstecken.
Der kleine Bruder der 30 Zentimeter großen Vinylscheibe ist ebenfalls rund, misst aber nur viereinhalb Zentimeter. Er ist aus Stahlblech und hat ein elektronisches Innenleben mit aufladbarer Batterie. Die Kopfhörerbuchse ist zugleich Anschluss für das Ladegerät. An der Rückseite gibt es drei Tasten (Pause, Vorwärts und Zurück) und eine Sicherheitsnadel zum Anstecken an die Kleidung. Damit wird die Musik zum modischen Accessoire einer Szene in Brooklyn und Manhattan, in der Ipods als spießig gelten. New Yorker Lifestyle- Blogs haben ihr neues Trend Gadget gefunden. Die Website Cool Hunting schrieb, der Playbutton sei "die perfekte tragbare Art, um Musik zu hören". Es sei doch zu schade, ein wirklich gutes Album zu den anderen Zufallstreffern ins Regal zu stellen. Und für Bands sei der Playbutton ein neuer Weg um ihre Musik zu verkaufen.
Der Playbutton enthält wie sein Vinyl-Vorbild eine bestimmte Zahl an Musikstücken einer Band. Sie können nur in der vorgegebenen Reihenfolge gehört werden. Es ist nicht möglich sie zu löschen oder durch andere Musik zu ersetzen. Das Gerät ist also keine Neuerfindung des Mp3- Spielers und schon gar kein iPod- Killer, wie mir Dangerfield kürzlich erzählte. Die Vorderseite des Buttons ziert das Plattencover oder ein anderes Motiv.
Dangerfield und seine Mitstreiter wollen zunächst Playbuttons mit Alben ihres Labels Parte anbieten. Ferner soll Musik der Labels Bubbles, Oval und Dublab erscheinen. "Wir sprechen mit verschiedenen Musikern, Labels und Managern. Wir sind aber noch nicht so weit, dass wir dazu Einzelheiten mitteilen können", sagt die Autorin Anne Ishii, die mit Dangerfield arbeitet. Zwei Designer in Barcelona kümmern sich um den Europäischen Markt. Zwei Leute in Tokio sollen japanische Künstler für das Projekt begeistern. Auch Mainstream Musiker sollen im Playbutton Katalog vertreten sein, sagt Ishii. Verkauft werden sollen die Buttons unter anderem bei dem New Yorker Shop "Opening Ceremony" in Manhatten verkauft werden. Zwischen 20 und 25 Dollar (15 bis 18Euro) sollen sie kosten und zum Jahresende auf den Markt kommen. "Höchstwahrscheinlich auch in Deutschland" sagt Ishii. "Wir wollen Playbuttons überall dort verkaufen, wo sich gute Musik und Mode treffen", sagt Anne Ishii. Der Musikspieler am Revers soll zum Zeichen eines metropolitischen Lifestyles werden, ein Statement des Fans und eine Hommage an das Album.
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